Schloss Güstrow

18273 Güstrow

18273 Güstrow

Franz-Parr-Platz 1
Beschreibung
An Stelle des heutigen Schlosses existierte bereits eine slawische Burganlage. Im Jahr 1307 wurde erstmals eine Burg der Fürsten von Werle erwähnt.[1] Mit dem Aussterben der Fürsten von Werle kam die Burg 1436 in den Besitz der Herzöge von Mecklenburg aus dem Geschlecht der Obodriten und wurde deren zweiter Wohnsitz. Eine Herrschaftsteilung von Mecklenburg in einen – nach der jeweiligen Hauptresidenz benannten – Schweriner und einen Güstrower Landesteil existierte mit einigen Unterbrechungen seit dem Tod Heinrich des Dicken 1477 und nochmals nach dem Tod von Magnus II. 1520. Das Schweriner Gebiet beanspruchte dabei traditionell die westlichen, das Güstrower die östlichen Teile der zum mecklenburgischen Territorium gehörenden Lande. Reichsrechtlich blieb das Herzogtum Mecklenburg jedoch weiterhin ein ungeteiltes Fahnlehen der Obodriten, die innere Aufteilung in Teilfürstentümer hatte insoweit nur private Geltung, ähnlich wie bei anderen Herzogtümern des Reiches[2]. Zu einem regionalen Zentrum der Renaissancekultur wurde der Ort aber erst, nachdem erneute Teilungen des Mecklenburger Herzogtums 1547 und 1552 unter die beiden Brüder Herzog Johann Albrecht I. und Herzog Ulrich die Einrichtung einer zweiten fürstlichen Hofhaltung notwendig gemacht hatten. In Güstrow regierte nun Herzog Ulrich von Mecklenburg, während die Linie seines Bruders in Schwerin ihre Residenz ausbaute. Herzog Johann Albrecht hatte mit dem Schweriner Schloss und mit dem Fürstenhof in Wismar bereits seit den frühen 1550er Jahren die Formen der italienischen Renaissance in der Region eingeführt.[3] Im Jahr 1557 brannte der Südflügel der Güstrower Burg ab und bot so Herzog Ulrich die Gelegenheit, die alte Burg dem Rang ihres Besitzers entsprechend prächtig auszubauen. Für den Güstrower Neubau wurde der italienischstämmige Architekt Franziskus Pahr (auch Parr) (gest. 1580) aus Schlesien verpflichtet, der dort an dem von seiner Familie geleiteten Ausbau des Renaissanceschlosses in Brieg (heute Brzeg) gearbeitet hatte. Ab 1558 entstand der Eingangsflügel auf der Westseite und die westliche Hälfte des zum Garten ausgerichteten Südflügels, und um 1565 war der Rohbau vollendet. Damals gab Franziskus Pahr die Bauleitung ab und trat in die Dienste des schwedischen Königs, um das Schloss Uppsala wieder aufzubauen; sein Bruder, der Bildhauer und Stuckateur Christoph Pahr (Parr) arbeitete aber noch bis 1570 in Güstrow, bevor auch er in schwedische Dienste trat. Die älteste Abbildung des Schlosses von 1585 findet sich auf der Vicke-Schorler-Rolle im Archiv der Hansestadt Rostock.
Internet
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Telefon
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