Burg Schnellenberg

57439 Attendorn

57439 Attendorn

Schnellenberg 1A
Beschreibung
Seit dem Wegzug der letzten Mitglieder der Familie von Fürstenberg 1835 war die Burg dem langsamen Verfall ausgesetzt. Wechselnde Pächter betrieben im Südteil der Vorburg eine Brauerei. 1889 wurde diese Vorburg durch einen Brand komplett zerstört. Danach wurde nur noch die Burgschänke weiter geführt, die neben einem Biergarten, dem „Grünen Plätzchen“, das sich hinter der Oberburg befand, auch über eine Kegelbahn verfügte. Im Jahre 1902 war Schnellenberg so stark vom Verfall bedroht, dass die von Fürstenbergs einige Inventarstücke ausbauen und in das Schloss nach Herdringen bringen ließen. 1911/12 wurde in der Oberburg eine der ersten Jugendherbergen Deutschlands eingerichtet. Diese wurde 1928 wieder geschlossen, laut Boos (1958), weil eine dauerhafte Anpachtung durch das Deutsche Jugendherbergswerk „an den Forderungen der Fürstenbergschen Verwaltung über evtl. eintretende Waldbeschädigungen durch die Wanderer“ scheiterte. Im selben Jahr pachtete Norbert Bilsing die Burg. Anfangs nutzte er sie hauptsächlich für landwirtschaftliche Zwecke, daneben eröffnet er eine kleine Gastwirtschaft. 1932 bis 1934 befand sich in der Burg ein Lager des Freiwilligen Arbeitsdienstes (Freiwilliger Arbeitsdienst), danach diente sie als Heim für das Landschuljahr, das vom NS-Regime 1934 als Pflichtjahr für schulentlassene Mädchen eingeführt worden war. Während des Zweiten Weltkriegs lagerte die Stadt Düsseldorf einen Teil ihrer Kunstschätze in der Burg Schnellenberg ein.[6] Nach 1945 wurde die Oberburg dann dem Eisenbahnsozialwerk als Erholungsheim verpachtet, während die Vorburg mit Seitenflügel von der Pächterfamilie Bilsing als Pensions- und Wirtschaftsräume genutzt wurde. 1957 gab die Familie die Landwirtschaft auf, ein Jahr später eröffnete sie das „Burghotel“. Nach dem Tod des ersten Pächters Norbert Bilsing 1958 übernahmen seine Söhne Norbert jr. und Ulrich das Geschäft. In den 60er Jahren betrieben sie einen kleinen Zoo mit Braunbären, Rehen und Affen vor der Burg.[6] Die Familie Bilsing betreibt noch heute Hotel und Restaurant, ebenso wie sich die Burg noch heute im Eigentum der Familie Freiherr von Fürstenberg-Herdringen befindet. Die Stadt Attendorn bietet im Kreuzgewölbe standesamtliche Trauungen an.[7]
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