Heidecksburg Rudolstadt

07407 Rudolstadt

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Schlossbezirk 1
Beschreibung
1735 brannte auch dieses Schloss weitgehend aus. Lediglich das Wachgebäude, das Rippengewölbe im Erdgeschoss des Westflügels, das Portal am Nordflügel sowie große Teile des Südflügels (mit Toreinfahrt, Spiegelkabinett und einigen anderen Räumen) blieben verschont und wurden in das neue Bauwerk integriert. 1737 begannen die Bauarbeiten für den Wiederaufbau der neuen barocken Residenz, die dem Repräsentationsanspruch des 1710 in den Fürstenstand erhobenen Hauses Schwarzburg-Rudolstadt Rechnung tragen sollte. Der Schlosshof ist rund 150 Meter lang. Des Schlosses Südflügel beruht weitgehend auf der Bausubstanz des Vorgängerbaus. Der neue Hauptflügel wurde im Westen des Hofes errichtet. Sein Zentrum ist ein prunkvoller Festsaal, der heute noch zu besichtigen ist und für kulturelle Veranstaltungen, wie Schlosskonzerte, genutzt wird. Ihm ist von jeder Seite eine repräsentative Raumfolge zugeordnet. Der Nordflügel war als Verwaltungssitz für die fürstlichen Ministerien vorgesehen und wurde durch mehrere kleinere Wirtschaftsgebäude, unter anderem den Marstall, erweitert. Als letztes größeres Bauwerk dieser Phase wurde 1744 der 40 Meter hohe Schlossturm errichtet. Fürst Friedrich Anton wollte nach dem Brand zunächst Matthäus Daniel Pöppelmann, den Erbauer des Dresdner Zwingers, mit der Neuerrichtung beauftragen, dieser starb jedoch schon 1736. Baumeister der Anlage wurde schließlich Pöppelmanns Nachfolger als Dresdner Oberlandbaumeister, Johann Christoph Knöffel (1686–1752). Die Einflüsse des Dresdner Spätbarocks zeigen sich vor allem an der von Knöffel entworfenen Fassade des Westflügels und an der Anordnung der Räume im Hauptflügel. Letztere zeigen mit ihrer Aufteilung in zwei Appartements aus Vorzimmer, Hauptzimmer, Kabinett mit Alkoven und Garderobe deutliche französische Einflüsse und waren auf die Bequemlichkeit für ihre Bewohner ausgerichtet. Allerdings gingen die Arbeiten nicht so schnell voran wie geplant. Grund war vor allem die Arbeitsüberlastung Knöffels, der mit dem Anfertigen der Baupläne nicht nachkam. Deshalb wurde ihm 1743 die Bauleitung entzogen und an den Landesbaumeister des benachbarten Weimar, Gottfried Heinrich Krohne (1703–1756), übergeben. Unter ihm ging der Ausbau schneller voran. Zum Zeitpunkt seines Todes 1756 waren die Ausstattungsarbeiten zwar bei weitem nicht beendet, er hatte jedoch genaue Pläne dazu hinterlassen, so dass bis in die 1770er Jahre auf deren Grundlage gearbeitet wurde. Der endgültige Fertigstellungstermin wird auf einer Tafel mit 1786 angegeben. Allerdings wurde am Nordflügel und im Osten des Südflügels noch fast bis 1810 gearbeitet.
Internet
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Telefon
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